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Lass die Sonne (nicht) rein

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alverde NATURKOSMETIK
SONNENBALM GETÖNT
LSF 20 MITTEL HAUTTYP HELL

Die Idee ist gut, die Durchführung – na ja. Hier wollte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: ein Produkt aus der zertifizierten Naturkosmetik, das wasserfest ist, Sonnenschutz mit mineralischem Filter bietet und zusätzlich eine Tönung enthält, um den sogenannten „Weißel-Effekt“ auszugleichen.

Als mineralische Filter kommen Titanumdioxid und Zinkoxid zur Anwendung. Sie bilden eine Schutzschicht auf der Hautoberfläche, die das Sonnenlicht streut, absorbiert und so am Eindringen in die Haut hindert. Ärgerlicher Minuspunkt bei der Anwendung generell ist jedoch, dass diese Mineralien auf der Haut als weißer Schleier sichtbar sind, besonders durch Schwitzen, was im Sommer schon mal vorkommt. Um den „Weißel-Effekt“ zu minimieren, ist in manchen Cremes, so auch in dieser, Titaniumdioxid in Nanopartikel-Größe enthalten; nicht unumstritten, da nicht abschließend geklärt ist, ob Nanopartikel die Hautbarriere durchdringen und im Körper Böses anrichten können.

Die Tönung in dieser Creme könnte einen beigen Schleier des Vergessens darüber legen. Könnte. Aber ach, leider nein. Zwei Gründe sprechen dagegen: Das Beige hat einen grauen Unterton und die Konsistenz der Creme betont außerordentlich alle Unebenheiten und Fältchen im Gesicht. Drittens: Die Creme ist abstoßend parfümiert. Wer auch immer diesen Geruch verbrochen hat, gehört auf eine Schulung geschickt.

Fazit: Es ist davon auszugehen, dass dieses Produkt Ende der Saison bei dm aus dem Sortiment fliegt.

 

Ist folgende Creme vielleicht eine Alternative?

Balea MED
ULTRA SENSITIVE
ANTI-FALTEN TAGESCREME

Sie soll besonders hautverträglich und auch noch gegen Falten sein, hat aber nur einen Lichtschutzfaktor von 15. Wir haben hier einen Vertreter des Typus „chemischer UV-Filter„: Ethylhexyl Salicylate, Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid und Ethylhexyl Triazone nehmen die energiereiche UV-Strahlung auf und wandeln sie in Wärmestrahlung um.
Cremes mit chemischem UV-Filter hinterlassen keinen weißen Schleier auf der Haut, stehen aber in der Kritik, weil nicht auszuschließen ist, dass sie eine hormonelle Wirkung haben können. Daher wird allgemein empfohlen, bei Kindern nur Sonnenschutzmittel mit mineralischem Filter anzuwenden. Wir alte Schachteln hingegen freuen uns über ein wenig mehr Hormone…

Die Creme brennt weder auf der Haut noch in den Augen, ist leicht in der Konsistenz und daher auch als Make-up-Unterlage geeignet. Sie ist kein naturkosmetisches Produkt und die enthaltenen Öle sind zum Teil synthetisch. Auf Parfümierung, Parabene und Farbstoffe wurde für bessere Hautverträglichkeit verzichtet. Geruchlos ist die Creme allerdings nicht – ihr entströmt der typische Geruch, den Cremes mit chemischem UV-Filter haben.
Konserviert ist sie unter anderem mit Tetrasodium EDTA.

Fazit: Von meiner Seite eine halbherzige Empfehlung, weil ich die Creme trotz guter Verträglichkeit im Verdacht habe, bei mir die Bildung von Milien (Hautgrieß) zu begünstigen.

 

Vielleicht doch lieber was aus der Apotheke:

VICHY
SLOW ÂGE
SPF 30

Auf deutsch: „langsamer Arsch„, hehe. Na ja, dass Sonnenschutz die Hautalterung verlangsamt, ist ja inzwischen ein alter Hut, aber Vichy macht gleich ein Produkt mit accent circonflexe daraus: eine sehr wohlduftende Creme mit vielen bösen Sachen drin, wie gewohnt.

Auch wenn es sich hier um ein Produkt mit chemischem UV-Filter handelt (Octocrylene, Homosalate und Ethylhexyl Salicylate) – man riecht nix davon (dank Triethanolamine). Es riecht einfach nur kräftig frisch-blumig dank der gekonnten Parfümierung.
Silikon darf nicht fehlen (Dimethicone, Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer und Dimethiconol), dann wird die Haut schön glatt.
CI 17200 / RED 33 (Azofuchsin), ein Farbstoff, musste noch mit rein. Konserviert ist die Creme unter anderem mit Disodium EDTA.

Fazit: In der kurzfristigen Anwendung habe ich wirklich gar nichts auszusetzen an der Creme: herrlicher Duft, Lichtschutzfaktor 30, gute Hautverträglichkeit, und sie brennt mir nicht einmal in den Augen wie bisher ALLE Cremes von Vichy. Laut Packungsaufschrift soll man bei der Anwendung die Augenpartie aussparen, denn es gibt aus der Reihe eine extra Augencreme, die schließlich auch verkauft werden soll.
Ob ich mir die Creme in der Originalgröße kaufen würde (regulärer Preis: € 29,90)? Ich schwanke. Vermutlich ist mir dafür meine Haut zu kostbar.

 

Haftungsausschluss (aus anhaltendem, allseits hysterischem Anlass): Zwei dieser Produkte habe ich ohne externen Auftrag von meinem eigenen Geld gekauft, bei einem Produkt handelt es sich um eine kostenfreie Probegröße. Ich vertrete hier meine persönliche Meinung. Sollte ich diese Rezension aus rechtlichen Gründen als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.

Sakrileg

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LOGONA
AKTIV GLÄTTENDE FEUCHTIGKEITS-MASKE

 

Das darf man nicht, oder: eine Gesichtsmaske einfach als Creme benutzen? Eine Maske spachtelt man drauf, lässt sie einwirken und nimmt sie danach wieder ab, um im Anschluss sein Gesicht mit anderen Pflegeprodukten weiter zu behandeln.
Habe ich aber gemacht, und zwar genau eine Woche lang, denn so lange hat der Inhalt eines Tütchen für das morgendliche Eincremen gereicht. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden.

Bei den Anwendungshinweisen der Maske steht: „Ca. 10–15 Minuten einwirken lassen. Anschließend mit warmem Wasser abspülen und die Haut mit LOGONA ERFRISCHENDEM GESICHTSWASSER auf die nachfolgende Pflege vorbereiten.“

Dass ich die Maske wieder mit Wasser abwaschen soll, hat mir nicht ganz eingeleuchtet, deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, die Inhaltsstoffe der Maske mit denen der LOGONA AKTIV GLÄTTENDEN TAGESCREME zu vergleichen. Das Ergebnis hat mich schon etwas überrascht, denn die Inhaltsstoffe sind, wenngleich in leicht abweichenden Mengenverhältnissen, nahezu identisch! Diejenigen, die ich nicht in der Tagescreme gefunden habe, sind jedoch in der Augencreme beziehungsweise im Serum aus der Moisture-Reihe enthalten. Einzig Brassica Campestris (Rapeseed) Sterols, auf deutsch “Rübenkohlsterin”, ist nur in der Maske zu finden. Rübenkohlsterine tragen ebenso zur Pflege der Haut bei.

Betrachten wir einmal die Preisgestaltung:
Die Maske wird im Zweierpaket zu 2 x 7,5 Millilitern verkauft und kostet 2,45 €. Das sind 16,33 € pro 100 ml.
Die Tagescreme wird in einer 30-ml-Tube gehandelt und kostet 10,95 €, folglich 36,50 € für 100 ml.

Wie lässt sich die Preisdifferenz erklären angesichts der nahezu identischen Inhaltsstoffe? Ich habe keine Erklärung.

Wie fällt daher mein Fazit aus?

  • Mit dem hautpflegenden Ergebnis war ich sehr zufrieden.
  • Die Maske hinterlässt, als Creme benutzt, ein etwas glänzendes Finish, das im Laufe des Tages verschwindet, da ich sehr trockene Haut habe.
  • Für mich in der kalten Jahreszeit gut geeignet.
  • Da die Maske in einem flexiblen Tütchen kommt, ist die Entnahme etwas unbequem. Man schneidet es am besten nur an einer Ecke auf.

Für mich als Creme ein Nachkaufprodukt.

 

L’important c’est la rose

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Vielleicht ist für die Jungerhaltung der Haut das Hören von alten Schlagern besser als das Auftragen von Bio-Cremes. Ich frag mal meine Mutter…

Jedenfalls hat mich meine Suche nach einer gut verträglichen, bezahlbaren Tagescreme zum Kauf dieser hier verleitet:

 

Ich dachte mir, soo alt bin ich ja doch noch nicht und daher tut’s dieses Mal vielleicht eine Creme ohne plakativ beworbene Zusatzversprechen à la „Peng! Nimm diesen Balsam und du siehst wieder aus wie 20!“ Nein, einfach für „trockene Haut“ und mit „Bio-Wildrose“, ein bisschen Hyaluronsäure ist auch drin.
Gibt’s wie so oft bei dm, kostet 2,95 €, ist wahrscheinlich gut hautverträglich, aber hält die Creme auch, was sie verspricht?

Da sie für trockene Haut ist, erwarte ich, dass nach dem Einziehen der Creme und den Tag über die Haut weder spannt noch sich schuppt. Letzeres tut sie nicht, ersteres schon, zumindest jetzt im Winter. Ich muss da sozusagen ein Hemdchen drunter tragen, sei es ein Serum mit vielen hautverbessernden Versprechen oder ein Gesichtsöl, gerne auch das Wildrosen-Gesichtsöl von Alverde, nicht wahr? Danach ist meine Haut den Tag über genügend versorgt, um nicht zu spannen. Wenn ich plane, eine CC-Creme zu benutzen, trage ich allerdings nur das Gesichtsöl auf, sonst piddeln sich die vielen Schichten ab. Gut, man kann alles mit einem feuchten Schwämmchen einklopfen, aber jede/r muss für sich selbst entscheiden, wie dabei das Hautgefühl ist.

Betrachtet man die Verpackung, erwartet man ungezähmten Rosenduft, ursprünglich, kraftvoll, rein. Das soll sich dann auf meine Haut und mein ganzes Sein übertragen. Suche ich die Rose auf der Inhaltsliste, finde ich sie in der Bezeichnung „Rosa Canina Fruit Oil“, das Fruchtöl der gemeinen Hundsrose. Der deutsche Name, muss ich sagen, gefällt mir ganz besonders gut. Man kann natürlich auch Hagebuttenöl sagen. Der Rosenduft, den die Creme dezent verströmt, kommt jedenfalls nicht davon, sondern von dem zugesetzten Parfum, das nicht näher deklariert ist.
Was bringt mir also das gemeine Hundsrosenöl? Es enthält in Spuren „Tretinoin“, deutsch „Vitamin-A-Säure“, die den Hautregenerationsprozess beschleunigen und Kollagen aufbauen soll, wodurch die Haut besser Feuchtigkeit aufnehmen kann. Einmal das, bitte!

Hyaluronsäure ist wie gesagt auch drin. Diese hat, so liest man, die Fähigkeit, das Zehnfache ihres Eigengewichts an Wasser zu binden und kommt daher bei der Faltenunterspritzung zum Einsatz oder beim Lippen-Aufspritzen. Für das eigenständige Durchdringen der Hautbarriere sind die Moleküle aber angeblich zu groß, auch wenn ich das nicht glauben will. Nie und nimmer.

Na ja, dann singe ich halt die Hymne auf das Tretinoin:

L’important c’est la rose
L’important c’est la rose
L’important c’est la ro-o-se
Crois-moi

Pickel ade, I Got the Power

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alverde Naturkosmetik Q10 Tagescreme Bio-Gojibeere

Jetzt ist es aber genug mit Pickeln. Die Suche nach der optimalen Nachtcreme habe ich erstmal hinten angestellt. Jedenfalls gibt es eine Tagescreme, die ich seit einer halben Tube benutze, in der auch tolle Sachen drin sind: Coenzym Q10, Gojibeeren-Extrakt und Hayluronsäure.

Was haben wir da: also, den Gemeinen Bocksdorn, ein „Euasterid aus der Ordnung der Nachtschattenartigen“, besser bekannt als Goji, genauer Goji-Beeren. Sie sollen die Körperzellen vor freien Radikalen und „oxidativem Stress“ aufgrund ihres Gehalts an Antioxidantien schützen. Ich finde, das klingt sehr tröstlich: die Windschutzscheibe für meine Haut, wenn der Eisregen darauf peitscht.

Dann noch das Coenzym Q10: Es ist eigentlich eine körpereigene Substanz, die an der oxidativen Phosphorylierung beteiligt ist, völlig klar, das heißt wir bilden es sowieso, aber es ist auch in der Nahrung enthalten, in mancher zumindest, äh. Angeblich bilden wir im Alter, und „das Alter“ beginnt bekanntlich mit 25,  immer weniger Q10 selbst, daher müssen wir es uns äußerlich zuführen, am besten mit dieser Creme.

Und good old Hyaluronsäure, das Power-Gedöns in meinem Bindegewebe, ein Glykosaminoglykan. „Glykan“ kommt bestimmt von Glück, denn es ist in der Lage, sehr große Mengen an Wasser zu binden; damit sehe ich dann nicht mehr runzelig aus, sondern jugendlich prall. Außerdem hat es eine antikarzinogene Wirkung bei Nacktmullen, verhindert also Krebs. Wenn ich im Bett liege, bin ich auch irgendwie ein Nacktmull:

Während ich da so rumliege, denke ich mir: das Geschäft mit Anti-Ageing-Produkten ist so eine Art Ablasshandel: Ich stelle mir meine alternde Haut als eine Sünde vor, die mir durch den Erwerb des entsprechenden Beauty-Produktes erlassen wird. Meine Haut und mein Körper fühlen sich verjüngt an und ich bin daraufhin in meinem Glauben bestätigt, was wiederum den Ablasshandel in seiner Existenz bestätigt. Deal!, würde ich sagen.

Beim Auftragen ist die Creme relativ zäh, lässt sich aber trotzdem gut verteilen. Die ersten Minuten danach fühlt sich die Haut klebrig an und glänzt. Das verschwindet aber vollständig nach ein paar weiteren Minuten. Dazu muss ich sagen, dass ich eine sehr trockene Haut habe. Mit dieser Creme spannt meine Haut den ganzen Tag nicht und ich bekomme weder Pickel noch schuppenden Stellen davon.

Kritikpunkt ist der Geruch, den ich gar nicht beschreiben kann, weil ich nicht weiß, womit ich ihn vergleichen soll. Fensterreiniger? Naturkosmetik vielleicht? Aber nicht Toast mit Butter drauf.

Ich werde mir jetzt die Nachtcreme-Variante besorgen.