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Lass die Sonne (nicht) rein

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alverde NATURKOSMETIK
SONNENBALM GETÖNT
LSF 20 MITTEL HAUTTYP HELL

Die Idee ist gut, die Durchführung – na ja. Hier wollte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: ein Produkt aus der zertifizierten Naturkosmetik, das wasserfest ist, Sonnenschutz mit mineralischem Filter bietet und zusätzlich eine Tönung enthält, um den sogenannten „Weißel-Effekt“ auszugleichen.

Als mineralische Filter kommen Titanumdioxid und Zinkoxid zur Anwendung. Sie bilden eine Schutzschicht auf der Hautoberfläche, die das Sonnenlicht streut, absorbiert und so am Eindringen in die Haut hindert. Ärgerlicher Minuspunkt bei der Anwendung generell ist jedoch, dass diese Mineralien auf der Haut als weißer Schleier sichtbar sind, besonders durch Schwitzen, was im Sommer schon mal vorkommt. Um den „Weißel-Effekt“ zu minimieren, ist in manchen Cremes, so auch in dieser, Titaniumdioxid in Nanopartikel-Größe enthalten; nicht unumstritten, da nicht abschließend geklärt ist, ob Nanopartikel die Hautbarriere durchdringen und im Körper Böses anrichten können.

Die Tönung in dieser Creme könnte einen beigen Schleier des Vergessens darüber legen. Könnte. Aber ach, leider nein. Zwei Gründe sprechen dagegen: Das Beige hat einen grauen Unterton und die Konsistenz der Creme betont außerordentlich alle Unebenheiten und Fältchen im Gesicht. Drittens: Die Creme ist abstoßend parfümiert. Wer auch immer diesen Geruch verbrochen hat, gehört auf eine Schulung geschickt.

Fazit: Es ist davon auszugehen, dass dieses Produkt Ende der Saison bei dm aus dem Sortiment fliegt.

 

Ist folgende Creme vielleicht eine Alternative?

Balea MED
ULTRA SENSITIVE
ANTI-FALTEN TAGESCREME

Sie soll besonders hautverträglich und auch noch gegen Falten sein, hat aber nur einen Lichtschutzfaktor von 15. Wir haben hier einen Vertreter des Typus „chemischer UV-Filter„: Ethylhexyl Salicylate, Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid und Ethylhexyl Triazone nehmen die energiereiche UV-Strahlung auf und wandeln sie in Wärmestrahlung um.
Cremes mit chemischem UV-Filter hinterlassen keinen weißen Schleier auf der Haut, stehen aber in der Kritik, weil nicht auszuschließen ist, dass sie eine hormonelle Wirkung haben können. Daher wird allgemein empfohlen, bei Kindern nur Sonnenschutzmittel mit mineralischem Filter anzuwenden. Wir alte Schachteln hingegen freuen uns über ein wenig mehr Hormone…

Die Creme brennt weder auf der Haut noch in den Augen, ist leicht in der Konsistenz und daher auch als Make-up-Unterlage geeignet. Sie ist kein naturkosmetisches Produkt und die enthaltenen Öle sind zum Teil synthetisch. Auf Parfümierung, Parabene und Farbstoffe wurde für bessere Hautverträglichkeit verzichtet. Geruchlos ist die Creme allerdings nicht – ihr entströmt der typische Geruch, den Cremes mit chemischem UV-Filter haben.
Konserviert ist sie unter anderem mit Tetrasodium EDTA.

Fazit: Von meiner Seite eine halbherzige Empfehlung, weil ich die Creme trotz guter Verträglichkeit im Verdacht habe, bei mir die Bildung von Milien (Hautgrieß) zu begünstigen.

 

Vielleicht doch lieber was aus der Apotheke:

VICHY
SLOW ÂGE
SPF 30

Auf deutsch: „langsamer Arsch„, hehe. Na ja, dass Sonnenschutz die Hautalterung verlangsamt, ist ja inzwischen ein alter Hut, aber Vichy macht gleich ein Produkt mit accent circonflexe daraus: eine sehr wohlduftende Creme mit vielen bösen Sachen drin, wie gewohnt.

Auch wenn es sich hier um ein Produkt mit chemischem UV-Filter handelt (Octocrylene, Homosalate und Ethylhexyl Salicylate) – man riecht nix davon (dank Triethanolamine). Es riecht einfach nur kräftig frisch-blumig dank der gekonnten Parfümierung.
Silikon darf nicht fehlen (Dimethicone, Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer und Dimethiconol), dann wird die Haut schön glatt.
CI 17200 / RED 33 (Azofuchsin), ein Farbstoff, musste noch mit rein. Konserviert ist die Creme unter anderem mit Disodium EDTA.

Fazit: In der kurzfristigen Anwendung habe ich wirklich gar nichts auszusetzen an der Creme: herrlicher Duft, Lichtschutzfaktor 30, gute Hautverträglichkeit, und sie brennt mir nicht einmal in den Augen wie bisher ALLE Cremes von Vichy. Laut Packungsaufschrift soll man bei der Anwendung die Augenpartie aussparen, denn es gibt aus der Reihe eine extra Augencreme, die schließlich auch verkauft werden soll.
Ob ich mir die Creme in der Originalgröße kaufen würde (regulärer Preis: € 29,90)? Ich schwanke. Vermutlich ist mir dafür meine Haut zu kostbar.

 

Haftungsausschluss (aus anhaltendem, allseits hysterischem Anlass): Zwei dieser Produkte habe ich ohne externen Auftrag von meinem eigenen Geld gekauft, bei einem Produkt handelt es sich um eine kostenfreie Probegröße. Ich vertrete hier meine persönliche Meinung. Sollte ich diese Rezension aus rechtlichen Gründen als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.

Evil Eyes

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BAUME ÉVEIL REGARD – HYDRATATION DYNAMIQUE

Auf deutsch: BALSAM ERWACHTER BLICK – ENERGIEGELADENE FEUCHTIGKEITSVERSORGUNG.

Ja, bitte! Immer wieder gerne. Wodurch will dieses Creme-Gel das erreichen? Durch Koffein und Hyaluronsäure, die darin enthalten sind.

Für „Empfindliche Augen – Dermatologisch getestet – Mit Thermalwasser von Vichy„. Da kann nichts schiefgehen. Vorsichtshalber wurde noch Silikon mit hineingemischt (Dimethicone), denn das lässt die Haut gleich etwas glatter erscheinen.

Wirkung direkt nach dem Auftrag bei mir: teilweise Rötung am unteren Augenlid. Leichtes Brennen im gesamten Augenbereich. Ist das der Wachmach-Effekt?
Wirkung nach etwa einer Stunde: Brennen in den Augen, das den ganzen Tag anhält.

Das Problem mit dem anhaltenden Augenbrennen hatte ich bedauerlicherweise schon mit der „VICHY AQUALIA THERMAL EXTRA SENSITIVE Soothing ultra-calming care Long-lasting hydration and immediate relief of dry and uncomfortable skin“, der Creme mit dem längsten Namen ever.

Da nützt es leider nichts, dass Vichy einen super engagierten Kundenservice pflegt, dem sehr daran gelegen ist, zufriedene Kunden zu haben. Nein, es liegt am Produkt.

Statt mir weiter Koffein auf die Augen zu schmieren, trinke ich jetzt erst mal einen Kaffee.

Ist der Ruf erst ruiniert

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L’Oréal alias Vichy hat geantwortet:

„[V]ielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, uns die Erfahrungen Ihrer Bloggerin „jennygast“ mit unserem Produkt „Aqualia Thermal Extra Sensitive“ mitzuteilen.

Gerne möchten wir Ihnen zu den Themen Silikone, Paraffine und Mikroplastik einige Informationen geben:

Silikone sind ein Überbegriff für eine Vielzahl verschiedener Verbindungen. Sie erfüllen in Cremes und Make-Up unterschiedliche Funktionen. Flüchtige Silikonöle zum Beispiel ermöglichen eine besonders feine Verteilung und gute Absorption von Pflegeprodukten. Durch Silikone erhalten Produkte eine sehr leichte, samtige Textur, durch die sich die Haut angenehm glatt anfühlt. Außerdem dienen Silikone als flüchtige Trägersubstanzen für Wirkstoffe in Cremes.

Bei den Silikonen handelt es sich um eine sehr umfangreiche Stoffgruppe bestehend aus organischen Siliciumverbindungen, die netzartig aufgebaut sind. Darunter finden sich flüchtige und flüssige Stoffe, durch deren Einsatz sich kosmetische Präparate gut verteilen lassen, aber auch hochmolekulare Substanzen. Sie vermitteln einerseits ein gutes Hautgefühl, bleiben aber andererseits filmartig auf der Hautoberfläche zurück. Dank der glättenden und anhaftenden Wirkung kommen sie sehr häufig als rückfettende Substanzen bei kosmetischen Reinigungspräparaten zum Einsatz. Silikone werden in topisch applizierten kosmetischen Präparaten gut vertragen, führen nicht zu Hautreaktionen und werden als sicher bewertet. Vor allem die hydrophobe Wirkung bei einem gleichzeitig auch samtigen Hautgefühl wird vom Verwender als sehr angenehm empfunden.“

Silikone lassen die Haut zwar glatt erscheinen, machen sie aber nicht glatt. Sie legen nur einen Film darüber. Aber sie sind günstig in der Herstellung, lange haltbar und können Temperaturschwankungen gut überstehen ohne „ranzig“ zu werden.

„Mineralöle/Paraffine erfüllen in kosmetischen Produkten wichtige Funktionen. Sie dienen seit Jahrhunderten als Grundlage für Cremes und ermöglichen die angenehme Verteilbarkeit eines Pflegeproduktes auf der Haut. In Lippenstiften schützen sie die Lippen vor dem Austrocknen.“

Substanzen aus Mineralöl (Erdöl) stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Sie können sich in Leber, Niere und Lymphknoten anreichern. Ist schon klar: Verdacht, also nicht gesichert. Mit Sicherheit kommt es aber auf die Dosis an, auf die Unversehrtheit der Haut, auf die Vulnerabilität etc.

„Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter dem folgenden Link:
http://www.ikw.org/schoenheitspflege/themen/alle/mineraloele-in-kosmetischen-mitteln-sind-sicher/

Der Link ist vom „Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V.“ Er hat 401 Mitglieder, 320 davon sind Hersteller von Schönheitspflegemitteln, 126 Hersteller von Haushaltspflegemitteln, 45 stellen somit Produkte beider Bereiche her.

Mikroplastik:
L’Oréal ist sich der Bedeutung eines umfassenden Gewässerschutzes bewusst und unterstützt Maßnahmen, um die Menge an Plastikverschmutzung in den Meeren zu reduzieren. Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung der ökologischen Eigenschaften unserer Produkte. Seit 1995 betreiben wir ein Forschungslabor, das gezielt die Auswirkung unserer Formeln auf das aquatische Ökosystem untersucht. Wir haben uns aus diesem Grund dazu entschlossen, Mikroplastikkügelchen, schrittweise nicht mehr zu verwenden. Heute werden sie vorrangig als Peeling-Mittel in abspülbaren Produkten eingesetzt.
Allerdings ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig, der die Gesamtheit aller Verursacher der marinen Verschmutzung einschließt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Anteil von festen Kunststoffpartikeln aus kosmetischen Mitteln in den Gewässern in Relation zum Gesamteintrag von Kunststoffen sehr gering ist und in der Nordsee gegenüber anderen vorhandenen Kunststoffmaterialien zwischen 0,1 und 1,5 Prozent beträgt.

Seit Ende 2016 gibt es für 100 Prozent der betroffenen Produkte neue alternative Inhaltsstoffe. Um den Peelingeffekt dennoch zu erzielen, verwenden wir künftig beispielsweise Mineralien wie Ton und Perlit, Pulver aus Fruchtkernen und einige natürliche Wachse, entweder alleine oder in Kombination.

Einige Produkte wie Lippenstifte und Lidschatten, aber auch Pflege-Produkte, also sog. Leave-On Produkte, die auf der Haut bleiben und nicht abgespült werden, enthalten Inhaltsstoffe in Form von gelösten Polymeren. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass sich eine Creme leicht auf der Haut verteilen lässt. Ohne sie wäre weder ein Hitzeschutz bei Haarstylingprodukten noch eine gute Abdeckung bei Make-up möglich. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, der begründet, auf diese Polymere zu verzichten. Sollte sich die wissenschaftliche Faktenlage zu Mikroplastik bei diesen Produkten ändern, werden wir entsprechende Maßnahmen
ergreifen. Hierzu stehen wir in einem engem Austausch mit spezialisierten Institutionen und lassen alle uns vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse in unsere Bewertung einfließen.

Unsere Verpflichtung zu nachhaltigeren Produkten ist Teil unseres Nachhaltigkeitsprogramms „Sharing Beauty With All“. Mehr Informationen zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie finden Sie hier: http://www.loreal.de/nachhaltigkeit/sbwa

Ausführliche weitere Informationen zu diesem branchenübergreifenden Thema finden Sie unter dem Link des Industrieverbandes der Körperpflege und Waschmittelhersteller (IKW): http://www.ikw.org/schoenheitspflege/themen/alle/kunststoffe-in-kosmetischen-mitteln/

Wenn ich konventioneller Kosmetikhersteller wäre, würde ich wahrscheinlich auch im Dreieck hüpfen, weil die blöden Umweltaktivisten mir das Geschäft vermiesen wollen und es geschafft haben, dass ich manche Produkte neu formulieren muss.

In dem Bericht haben Sie uns auch von einer unerwünschten Nebenwirkung im Zusammenhang mit der Verwendung unseres Produktes „Aqualia Thermal Extra Sensitive“ berichtet.

Wir nehmen Ihren Bericht sehr ernst und würden gerne ausführlicher mit „jennygast“ darüber sprechen. Dazu möchten wir sie gerne anrufen, da die Beratung über den schriftlichen Weg erfahrungsgemäß immer wieder zu Rückfragen führt. Gerne melden wir uns bei ihr – wären Sie so nett und würden uns eine Telefonnummer mitteilen, unter der wir sie tagsüber erreichen können? Wenn sie eine bestimmte Tageszeit vorzieht, lassen Sie uns dies gerne wissen.“

Und was soll der Sinn meines Anrufs sein?? Inwiefern soll ich da „beraten“ werden? Das habe ich vorhin per E-mail angefragt. Antwort steht noch aus.

„Sie erreicht uns von Montag bis Freitag von 09.00 bis 17.00 Uhr unter der Telefonnummer 0211-87552191 (zu Festnetzgebühren nach Tarif Ihres Telefonanbieters).

Wir hoffen, Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben und senden
viele Grüße aus Düsseldorf,
L’Oréal Deutschland GmbH
Geschäftsbereich Vichy“

Weitergeholfen habt Ihr mir noch nicht, aber vielen Dank für die Stellungnahme.

Pröbchen-Time

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Wieder eine Kurzreise, diesmal in das liebliche Taubertal, wo meine Mutter wohnt. So sieht es da haargenau auf ihrem Küchen-Fenstersims aus:

 

Für mich gab es wie immer reichlich Gelegenheit, mein Pröbchen-Arsenal zu reduzieren (so jedenfalls der Plan, wenn ich nicht in zwei Apotheken noch mehr Pröbchen eingesammelt hätte):

 

 

Wie man sieht, habe ich fast ausschließlich Naturkosmetik verwendet. Nur ein Gesichtscreme-Pröbchen von Vichy hat sich dazugeschmuggelt. Vorneweg: Keines der Produkte hat bei mir Allergien ausgelöst. Aber welches der Produkte würde ich tatsächlich und absichtsvoll kaufen?

Die Körpercremes der österreichischen Firma STYX wollte ich schon immer einmal testen. Die Körpercreme cacao butter und shea butter riechen so, als könnte man sie essen – die cacao butter riecht wie eine fruchtige Schokolade und die shea butter wie Macadamianuss-Schokolade. Sie sind sehr reichhaltig und daher für trockene Haut gut geeignet. Die Variante solantha ist ebenfalls reichhaltig formuliert, wirkt aber weniger so, weil sie einen fruchtigen Geruch hat. Alle drei fühlen sich sehr pflegend an.

Die Firma STYX mit Sitz im niederösterreichischen Pielachtal schreibt sich die Verwendung rein natürlicher Rohstoffe auf die Fahne. Ihre Produkte sind tierversuchsfrei und tragen das ECOCERT-Siegel, das bedeutet, 95 % aller Inhaltsstoffe sind natürlichen Ursprungs, 5 % aller Inhaltsstoffe im Endprodukt stammen aus biologischem Anbau und 50 % der eingesetzten pflanzlichen Stoffe stammen aus biologischem Anbau. Synthetische Farb- und Duftstoffe, synthetische Fette, Öle, Silikone und Erdölprodukte sind nicht erlaubt.

Inhaltsstoffe aus der Ölpalme sind natürlich auch natürlich und deshalb sind sie wohl hier drin. Sie stammen nicht einmal aus kontrolliert biologischem Anbau. „Nachhaltig“ würde ich das nicht nennen.
Aber wer liest sich schon die Liste der Inhaltsstoffe durch? Vielleicht war sie einfach nicht klein genug gedruckt?

200 ml kosten rund 15 Euro. ALNATURA, basic, NATURATA und denn’s führt sie im Sortiment.

Mein Gesicht wollte auch sein Fett abbekommen und das hat es – mit der TAUTROPFEN „Amaranth Anti-Age Solutions aufbauende Gesichtscreme für reife Haut“.
„Anti-Age Solutions“: Probleme des Alterns somit gelöst, aha. Diese Creme ist SEHR reichhaltig, und wenn ich das schon sage, könnt ihr mir es glauben. Wer Mischhaut oder fettige Haut hat – Hände weg davon! Für meine trockene Haut passt es. Was mir ganz und gar nicht passt, ist der Geruch. So stellt sich die Firma TAUTROPFEN also vor, sollen Frauen mit „reifer Haut“, oder nennen wir das Kind mal beim Namen, alte Schachteln riechen. Oh Mann, 4711 Kölnisch Wasser lässt grüßen.

Die Creme ist mit dem BDIH-Siegel zertifiziert. Die Kriterien kann man hier nachlesen:

BDIH – Kontrollierte Naturkosmetik

Die Firma TAUTROPFEN schreibt sich ebenso Nachhaltigkeit auf die Fahne, was ich per se nicht in Frage stelle. In dieser Creme ist jedoch auch ein Inhaltsstoff aus der Ölpalme enthalten: Aluminum/Magnesium Hydroxide Stearate.

Obwohl die Creme sehr pflegend ist, würde ich sie mir aufgrund des Geruchs nicht kaufen.

Genauso wenig wie die „Age Plus Crème de la Crème“ der Firma i+m. Eine Gesichtscreme Crème de la Crème zu nennen, gefällt mir Spracherotikerin natürlich ausgesprochen, aber ich weiß nicht, was an den i+m Gesichtsprodukten dran ist – sie sind allesamt reichlich teuer und sie stinken!

Mit dem SPEICK natural „AKTIV SHAMPOO Glanz & Volumen Normales Haar“ habe ich mir die Haare gewaschen. Diese Namen immer: Wenn das hier ein Aktiv-Shampoo ist, was ist dann ein Passiv-Shampoo? Ich muss schon sagen, das Shampoo kommt ganz und gar passiv aus der Packung raus und nur weil ich es da rausquetsche. Die Haare schamponieren muss ich mir auch selber. Also bitte!

Jedoch fand ich dieses (BDIH-zertifizierte) Shampoo gar nicht schlecht. Es hat den typisch kräuterig-frischen Speick-Geruch, den muss man natürlich mögen. Meine Haare haben sich auf alle Fälle nach dem Trocknen gut angefühlt, wenn das dann der Glanz und das Volumen sind. Als Abwechslung würde ich es mir durchaus mal kaufen.
200 ml kosten circa 6 Euro. Gibt es bei ALNATURA,  NATURATA, bei denn’s und wahrscheinlich auch bei basic.

Die Firma SPEICK mit Sitz im schwäbischen Leinfelden-Echterdingen existiert ja schon seit fast 90 Jahren und sie hat es durchaus geschafft, auf den „Zug der Zeit“ aufzuspringen. Die genauen Verkaufszahlen kenne ich selbstverständlich nicht.

Jetzt kommt der Ausreißer aus dem L’Oréal-Konzern, mit dem längsten Titel ever: „VICHY AQUALIA THERMAL EXTRA SENSITIVE Soothing ultra-calming care Long-lasting hydration and immediate relief of dry and uncomfortable skin“. Ja, gerne, ich möchte meine unbequeme Haut loswerden. Nichts wie druff mit der Creme.

Vichy macht es völlig richtig: Die Inhaltsstoffe sind so klein auf die Verpackung gedruckt, dass man sie trotz Brille kaum lesen kann. Viel größer und auf der Vorderseite stehen jedoch die Inhaltsstoffe, die NICHT in der Creme enthalten sind. Schon verrückt, was?

In Erwartung der üblichen Rötungen, dem Brennen und der Schwellungen habe ich nach dem Auftrag fünf Minuten gewartet, aber nichts ist passiert. Boah! Die Creme ist angenehm parfümiert und die Haut fühlt sich silikonig glatt an, was wohl vom enthaltenen Silikonöl kommt. Über die Nachhaltigkeit muss ich glaube ich nicht sprechen, denn außerdem sind Paraffin und Mikroplastik in dieser Creme.

Ein Nachteil in der Verträglichkeit hat sich nach ein paar Stunden eingestellt, als mir die Creme in die Augen „gekrochen“ ist: es hat zu etwas Reizung und zu Augentränen geführt.

Vor vielen Jahren habe ich ausschließlich Gesichtscremes von Vichy gekauft. Jetzt verwende ich sie nur noch „spaßeshalber“ ab und zu in Form von Pröbchen. Es gibt aber Dinge, die mehr Spaß machen.

 

Erst waschi, dann Vichy?

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Vichy Nachtcreme Liftactiv Derm Source 50 ml

Vichy Nachtcreme Liftactiv Night Supreme
Sensitive Skin, Allergy tested, Vichy Thermal Spa Water
Complete* anti-wrinkle & firming care, lasting lifting effect**

Wenn das „complete“ und der „lasting lifting effect“ schon mit Sternchen versehen sind, dann weiß man, es bedeutet „nicht so ernst gemeint“ oder „wir behaupten das jetzt, aber es ist alles so formuliert, dass man uns nicht juristisch belangen kann“ oder: „leider verloren“.

Jedoch von vorne – der erste Eindruck: Ob eine Creme gut riecht, darüber wird es keinen Konsens geben. Ich finde die Vichy-Produkte sehr angenehm parfümiert. Diese Creme hat in ihrem Geruch etwas Frisches und gleichzeitig kräuterig Blumiges. Aber sie ist natürlich nicht nur Geruch, sondern auch Wirkung, sagt Vichy. In der Beschreibung heißt es, dass der Wirkstoff „Rhamnose die papilläre Dermis gezielt stimuliert und so die Bildung jugendlicher Haut aktiviert“. Holla! Gut, dass wir gemeinhin weder wissen, was Rhamnose noch die papilläre Dermis sind. Das eine macht etwas mit dem anderen und das ist gut und dieses Gefühl kostet dann 27 Euro.
Dass sich der Alterungsprozess der Haut nicht aufhalten lässt, hat sich eigentlich herumgesprochen, aber auf dem Ohr sind wir Frauen taub. Da cremen wir eisenhart drüber, bis dass der Tod uns scheidet.
Direkt nach dem Auftragen ist die Creme relativ gut verträglich, das heißt verursacht keine Irritationen, hinterlässt aber einen Film auf der Haut, der noch am nächsten Morgen spürbar ist. Solange dieser Film drauf ist, wirkt die Haut etwas glatter, nach dem Waschen ist der Effekt natürlich weg. Macht nichts – dann soll ja sofort die Tagescreme-Variante aufgetragen werden.
Ab dem zweiten Tag der Anwendung habe ich leider vereinzelt Pickel bekommen und bin daraufhin wieder zu meiner „völlig wirkungslosen“, wenngleich pickelfreien Naturkosmetik zurückgekehrt.