Archiv der Kategorie: Kosmetik

Balsam für die Lippen

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(Die folgenden Produkte habe ich von meinem eigenen Geld ohne externen Auftrag gekauft und ich gebe hier meine persönliche Erfahrung wieder. Sollte ich meine Rezension aus rechtlichen Gründen trotzdem als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.)

Seit L’Oréal die Logocos AG und somit die Marken Logona, Sante, Heliotrop und Neobio gekauft hat, ist es ein gutes Jahr her. Hat sich etwas Neues getan? Man weiß es nicht. Beim Bio-Supermarkt Naturata sind die Marken rausgeflogen. Alnatura, Basic, Denn’s Biomarkt und Müller führen die Produkte noch, allerdings nicht überall sämtliche Marken. Rossmann und dm vertreiben nur Produkte von Sante.

Bei diesen Lippenpflegestiften interessierte mich ein Vergleich zwischen der dm-Eigenmarke Alverde und Logona:

Die erste Auffälligkeit ist der Preisunterschied. Alverde: 1,25 €, Logona: 2,95 €.

Logona wirbt mit dem Vorhandensein von Hyaluronsäure, mithilfe derer „leichte Lippenfältchen“ geglättet werden sollen. So haben sie mich gekriegt: am Schlafittchen meiner Eitelkeit. Alverde wirbt mit einem Siegel von Öko-Test aus dem Jahr 2018. Da der Logona-Stift 2,36 mal teurer als der von Alverde ist, sollte er auch 2,36 mal so gut sein, oder? Aber wie macht man das fest?

Die Inhaltsstoffe beider Produkte sind vergleichbar. Erwähnenswert bei Alverde: Rizinusöl, Jojobaöl, Kokosöl, Candelillawachs, Bienenwachs, Carnaubawachs, Weizenkeimöl und Ringelblumenextrakt, der auch für die gelbe Färbung des Stifts sorgt.
Der Logona-Stift enthält Rizinusöl, Lackbaumwachs, Candelillawachs, Reiskleienwachs, Jojobaöl, Carnaubawachs, Kakaobutter, Sheabutter, Mandelöl, Leinölsäure, Hyaluronsäure und Sonnenblumenöl.

Die Preisfrage: Glättet der Pflegestift von Logona „leichte Lippenfältchen“? Eigentlich eine rhetorische Frage, denn jeder gewöhnliche Lippenpflegestift glättet alleine durch die enthaltenen Öle und Wachse „leichte Lippenfältchen.“ Der Stift von Logona hat, neben seinem höheren Preis noch ein paar Nachteile: Lippenpflege trage ich immer vor dem Schlafengehen dick auf, und leider fühlen sich meine Lippen am folgenden Morgen nicht so gut gepflegt und weich an wie mit dem Stift von Alverde. Der Logona-Stift hat außerdem einen sehr gewöhnungsbedürftigen, fast ranzig anmutenden Wachsgeruch und -geschmack, obwohl er laut Aufdruck noch bis April 2020 haltbar ist, und  fühlt sich von der Konsistenz etwas „grisselig“ an. Zu guter Letzt ist auch noch der Schraubmechanismus im Laufe der Benutzung auseinandergefallen, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Fazit: Der Stift von Alverde pflegt besser, ist günstiger und die Hülse ist stabiler. Die Hyaluronsäure im Stift von Logona macht sich gut als Werbeversprechen, welches bei mir zumindest nicht eingelöst wurde. Aber es lebe der Glaube daran!

Noch ’ne Schicht

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(Beim folgenden Produkt handelt es sich um zwei kostenfreie Probegrößen und ich gebe hier meine persönliche Erfahrung wieder. Sollte ich den Beitrag aus rechtlichen Gründen trotzdem als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.)

„Layering“ ist in: Nach der Gesichtsreinigung wird ein Toner aufgetragen, danach ein Serum, dann ein Serum mit alternativen „Wirkstoffen“, gefolgt von vielleicht noch einem Serum, dann ein Gesichtsöl und schließlich die Creme. Man könnte dieses Ritual auf die Formel bringen: Je mehr Schichten Hautpflege, desto jünger das Aussehen der Haut, zumindest im Wunschdenken der Benutzerinnen.

Würde ich meine eigene Hautpflegeserie vertreiben, dann würde ich dieses Wunschdenken noch mit seriös wirkenden, nicht nachprüfbaren „wissenschaftlichen“ oder „klinischen Studien“ füttern. Die alternde Frau wird es schon fressen.

Aus ihrer „Hydro Effekt“-Reihe vertreibt die Firma Lavera ebenfalls ein Serum: Das HYDRO EFFECT SERUM. Darin sind wohlklingende und zum Teil exotisch anmutende pflanzliche Zutaten enthalten: Aloe-Vera-Saft, Pfirsichextrakt, Andornkrautextrakt und Algenextrakt.

Die gesamte Mischung bildet einen „ANTI-POLLUTION KOMPLEX aus natürlichen Anti-Oxidantien und Bio-Alge“, der die Hautzellen vor negativen Umwelteinflüssen wie Abgasen und Feinstaub schützen und „freien Radikalen“ entgegenwirken soll.

Der beworbene „Hydro-Effekt“ könnte durch die feuchthaltenden Inhaltsstoffe Glycerin, Sodum PCA („Feuchtigkeitsfaktor auf Zuckerbasis“), Hyaluronsäure und Xylit zumindest gefördert werden. Braunalge kann potenziell unsere Haut schützen. Vielleicht wurde daraus der Anti-Verschmutzungs-Effekt abgeleitet und in Szene gesetzt.

Aus insgesamt 38 verschiedenen Inhaltsstoffen besteht das Serum. Erste Stelle: Wasser, zweite Stelle: Alkohol. Auf Platz sieben kommt bereits „Parfum“. Wie viele andere Hautpflegeprodukte, enthält das HYDRO EFFECT SERUM Palmölderivate.

Seren versprechen das Extra-Plus an Pflege und sind seit ein paar Jahren aus dem Angebot für die Hautpflege nicht mehr wegzudenken. Dennoch bleibt ein Fragezeichen, da es sich bei einem Serum um ein „Leave-on“-Produkt handelt: Hätte man die hier wirksamen Stoffe nicht gleich in eine Creme einarbeiten können und sich somit den zusätzlichen, einigermaßen fragwürdigen „Pflegeschritt“ gespart? Müll würde damit ebenso verringert.

Besonders zu überzeugen scheint das Serum bei Verbrauchern auf der Internetseite Codecheck nicht. Dort haben Benutzer die Möglichkeit, ihre Erfahrung mit Produkten wiederzugeben, indem sie Vorteile und Nachteile eintippen. Diesen können andere Benutzer zustimmen oder widersprechen. 11 Vorteilen stehen hier 15 Nachteile gegenüber.

Yvonne Catterfeld ist das Gesicht der Werbekampagne für Lavera-Pflegeprodukte. Die Schauspielerin sieht so natürlich und sympathisch aus, dass man fast denken könnte, sie würde die Werbung aus reiner Überzeugung machen. Ein geschickt ausgewähltes Model ist sie allemal.

Inhalt: 30 Milliliter, Preis: ab 8,95 Euro

Plöd

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(Die folgenden Produkte habe ich von meinem eigenen Geld ohne externen Auftrag gekauft und ich gebe hier meine persönliche Erfahrung wieder. Sollte ich meine Rezension aus rechtlichen Gründen trotzdem als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.)

Aluminium in Deodorants ist in den letzten Jahren ziemlich in Verruf geraten. Der versprochene Nutzen, nämlich dass es die Schweißproduktion unterdrückt, kommt mit einem schweren Verdacht einher. Durch die Haut der Achselhöhlen aufgenommenes Aluminium soll das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöhen. Daher sind die nicht so effektiven, jedoch gesundheitlich unbedenklicheren Deodorants ohne Aluminium wieder im Aufschwung. In den Drogeriemärkten gibt es inzwischen extra an den Deo-Regalen angebrachte Schildchen mit der Aufschrift: „ohne Aluminium“. Natürlich nur bei den Deos ohne Aluminium.

Zwei davon möchte ich hier vorstellen: eines aus der Kategorie Youtube Made Me Buy It, das andere von der Art The Design Made Me Buy It.

 

CD ist eine Marke der Lornamead GmbH mit dem deutschen Sitz in Norderstedt. Lornamead gehört zur MAIYUME Gruppe (ehemals LF Beauty), einem britischen Unternehmen, das Kosmetikprodukte entwickelt und herstellt. MAIYUME wiederum gehört zur Fung Group, einem chinesischen Lokistik-Unternehmen. Somit könnte die Bedeutung des Kürzels CD geklärt sein: eine Abkürzung für „Chinesisches Deo“…

Das CD FRISCHE DEO GRANATAPFEL verspricht „zuverlässigen 24h Deo-Schutz“. Es sei „[f]ür empfindliche Haut geeignet“, „Hautverträglichkeit dermatologisch bestätigt“. Auf Youtube halten Frauen dieses Fläschchen immer wieder in die Kamera und loben die Wirkung seines Inhalts – ein „Nachkaufprodukt“, heißt es. Da sollte folglich etwas dran sein, oder etwa nicht?

Gut, gut. Der Blick auf die Inhaltsstoffe: (denaturierter) Alkohol und Weintraubensamenextrakt: Sie helfen, das Wachstum von Mikroorganismen auf der Haut zu hemmen. Letzterer wirkt auch hautschützend. Triethylcitrat parfümiert, Glycerin hält die Hautfeuchtigkeit, Granatapfelextrakt wirkt hautpflegend. Damit alle Komponenten zusammenhalten und auf der Haut einen Film bilden, wurde Hydroxypropylcellulose hinzugefügt. Noch die glorreichen Vier zur Parfümierung: Citral, Coumarin, Limonene und Linalool. Zack.

Ist das Deo für empfindliche Haut geeignet? Kommt darauf an, wie leidensfähig man ist. Bei mir brennt es nach dem Auftragen, was vom hohen Alkoholgehalt herrührt. Sorgt es rund um die Uhr für zuverlässigen Schutz vor Schweißgeruch? Nein.

Dazu muss man wissen: die Fähigkeit im Menschen, Schweißgeruch überhaupt wahrzunehmen, schwankt individuell beträchtlich. Dies hat möglicherweise genetische Gründe, aber es gibt Leute, die bei ansonsten intaktem Geruchssinn Schweißgeruch nicht wahrnehmen können. Am anderen Ende der Skala stehen die Leute, zu denen leider ich gehöre, die auf Schweißgeruch sehr empfindlich reagieren, sowohl bei anderen als auch bei sich selbst.

Mein Fazit: Wenn ich das CD „Frische-Deo“ am Morgen nach dem Waschen oder Duschen aufgetragen habe, rieche ich am Abend deutlich nach Schweiß. Daher halte ich das Deo nur für Menschen geeignet, die Schweißgeruch sowieso nicht so schlimm finden und eine robuste Haut haben.

50 Milliliter kosten circa 1,35 Euro.

Ein Gegenstück, was die Unternehmensgröße betrifft, ist GREENDOOR Naturkosmetik. Auf deren Website kann man das Firmengebäude auf der grünen Wiese im oberbayerischen Hurlach betrachten und die Information finden, dass GREENDOOR eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung von Sabine und Stefan Puchmayr ist. Sabine ist „examinierte Krankenschwester“ und Stefan „aus dem Lebensmittelbereich“. Das Unternehmen hat insgesamt 35 Mitarbeiter. Eigentlich unterstützenswert, oder?

Inhaltsstoffe der GREENDOOR Deo Creme:

Die desodorierende Wirkung soll hier vom Sodium Bicarbonate, (Natriumhydrogencarbonat) kommen, das es ein paar Regale weiter im Laden auch in Reinform zu kaufen gibt, nämlich als „Natron“. Ich habe schon öfter damit gebacken (nicht mit dem Deo, sondern mit Natron), denn bei Temperaturen oberhalb 50 Grad Celsius zersetzt es sich und setzt Kohlenstoffdioxid frei: lockerer Teig ist die Folge.

Für Natron gibt es jede Menge Anwendungen. In diesem Sommer werde ich versuchen, damit meinen Ameisen auf dem Balkon an den Kragen zu gehen. Aber ich schweife ab.

Natron kann unter anderem Säuren und Gerüche neutralisieren, es wirkt außerdem hautschützend.

Hauptbestandteil der Deocreme ist Babassusamenöl aus kontrolliert biologischem Anbau. Im Zusammenklang mit Sheabutter, Kakaobutter, Sojaöl und Aloe-Vera-Extrakt soll es die Haut pflegen und geschmeidig machen. Zinkoxid hat eine UV-absorbierende und filternde Wirkung, was man unter der Achsel vielleicht nicht in erster Linie braucht, aber es schützt ebenso die Haut. Als Konservierungsmittel dient hier Vitamin E, da es Reaktionen hemmt, die durch Sauerstoff gefördert werden. Zu guter Letzt ist ein nicht weiter deklariertes „Parfum“ enthalten, vom Charakter pudrig, das ein bisschen an den typischen Nivea-Geruch erinnert.

 

Wirkung: Auf der Umverpackung steht, dass „[s]pätestens nach dem 2. Tag kein Schweißgeruch mehr“ sei. Ist das so? Eindeutig: nein. Die vielen positiven Bewertungen im Internet kann ich nur darauf zurückführen, dass diese Menschen wie oben erwähnt Schweißgeruch nicht besonders gut wahrnehmen können.

Insgesamt gibt es an diesem Deo nur einen Vorteil: Es brennt nicht auf der Haut. Na ja, vielleicht einen weiteren: das Design der Dose ist sehr ansprechend, so dass ich mir das Produkt gekauft habe und zwar bei einem Preis von knapp 8 Euro für 50 Milliliter. Im Zentrum der Dose wächst eine Art Lebensbaum mit integrierter, filigraner Tänzerin: die Allegorie des Wohlgeruchs. Links davon ein Siegel: Dr. rer. nat. Iris Eschenbacher hat geprüft; wir wissen nicht, wer sie ist und was sie geprüft hat, aber es war bestimmt wichtig.

Für die erzielte Wirkung, nämlich so gut wie keine, ist der Preis eindeutig zu hoch. Mein Glückwunsch geht an die Firma, dass sie es geschafft hat, einen Teil ihrer Produktlinie bei dm zu listen, denn durch die Marktmacht und Präsenz von dm lockt ein guter Absatz – insofern man nicht aus der Gnade des Giganten fällt.

Die Handhabung ist umständlich. Man muss das Produkt mit den Fingern oder einem Spatel entnehmen und eine „1-Cent-Stück große Menge“ mit der Hand großzügig in den Bereich der Achselhöhlen einarbeiten. Tut man dies nicht gründlich genug oder verwendet zu viel Produkt, können die Poren verstopfen. Rötungen oder Entzündungen sind die Folge. Mir selbst ist das am Anfang mehrfach passiert. Mittlerweile habe ich es im Griff. Wie misst man eigentlich mit den Fingern die Menge einer 1-Cent-Münze?

Weiterer Nachteil: Man muss sich nach dem Auftrag die Hände waschen, wenn man kein Deo daran kleben haben möchte.

Und zu guter Letzt: Über einer Temperatur von 28 Grad schmilzt die Creme, was in meinem Bad im vergangenen Sommer eingetreten ist. In dem Fall soll das Produkt vor der Anwendung sogar in den Kühlschrank.

Fazit:
Werde ich die Deocreme aufbrauchen? Wenn mir nichts besseres, dennoch ungefährliches über den Weg läuft, ja. Werde ich sie nachkaufen? Nein. Hauptgrund für meinen Aufbrauchwunsch: Ich will das Döschen!

 

(Nachtrag: Das Deo hat meine Haut unter den Achseln inzwischen so ausgetrocknet, dass ich es absetzen muss.)

Schöne Augen machen

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(Das folgende Produkt habe ich von meinem eigenen Geld ohne externen Auftrag gekauft und ich gebe hier meine persönliche Erfahrung wieder. Sollte ich meine Rezension aus rechtlichen Gründen trotzdem als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.)

DADO SENS
DERMACOSMETICS
Pro Balance
Sanftes Augenfluid

 

Diese Augenpflege verspricht, dunkle Augenschatten und Schwellungen zu mildern, und zwar mithilfe von „Bio-Wirkstoffen“ wie Koffein, Macadamianussöl und Pflaumenkernöl, „dermatologisch erwiesen.“
Das ideale Produkt für mich, denn in puncto Augenschwellungen bin ich ein Supermodel.

Produkte der Firma Dado Sens sind im Bereich der Naturkosmetik angesiedelt, jedoch ohne die sonst üblichen Zertifizierungen. Das auf der Packung rechts unten aufgedruckte „Siegel“ ist Marke Eigenbau. Seitlich auf der Packung finden sich dennoch zwei offizielle Siegel für „Nachhaltigkeit“ (cse und Eco Control). Siegel hin oder her: Am Ende muss das Produkt selbst überzeugen.

Das Fluid hat einen sehr eigenen, medizinisch anmutenden Geruch, ist wie zu erwarten recht flüssig und zieht  schnell in die Haut ein. Während der Anwendung im Zeitraum von mehreren Monaten habe ich das Produkt hervorragend vertragen, es verursachte keinerlei Reizung. Aber wie war es mit der versprochenen Wirkung?

Meine Augenpartie sieht nun aus wie die von Bambi… Nein! Schön wär’s, oder… ach, egal! Wie immer stirbt bei solchen Produkten die Hoffnung zuletzt, und jetzt ist die Tube leer. Daher lohnt sich ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe.

Glaubt man den Angaben auf der Seite von http://www.haut.de, dann haben weder Koffein noch Macadamianussöl noch Pflaumenkernöl eine abschwellende Wirkung. Sie sind keineswegs schlecht, sondern halten die Haut in einem guten Zustand (Koffein, Pflaumenkernöl) und glätten sie/ machen sie geschmeidig (Macadamianussöl). Vom beworbenen Koffein ist nicht besonders viel drin: bei insgesamt 34 Inhaltsstoffen steht es auf Platz 28. Man könnte sich fragen, warum es überhaupt zum Einsatz kam, denn häufig wird Koffein Kosmetikprodukten beigemischt, um einen unerwünschten Eigengeruch zu verringern oder zu hemmen. Na ja.

Darüber hinaus finden sich schöne Inhaltsstoffe, die der Haut Gutes tun und einer Erwähnung wert sind:
Öl von weißen Sumpfblumensamen, Leindotteröl, Fuchsschwanzextrakt (nicht vom Tier – von der Pflanze!) und Panthenol halten die Haut in einem guten Zustand. Glycerin bewahrt die Hautfeuchtigkeit, Kakaobutter pflegt die Haut, Allantoin schützt sie und lindert Reizungen. Eine Mischung von pflanzlichen Ölen und etwas Sojaöl machen die Haut glatt und geschmeidig. Glimmer sorgt für ein strahlendes Finish.

Und was macht meine Schwellungen weg? Der einzige unter dem Aspekt nennenswerte Inhaltsstoff, der im Werbetext leider keine Erwähnung findet, ist Rhabarberwurzelextrakt. Er wirkt adstringierend, das heißt er zieht die Haut zusammen und verdichtet so die Hautoberfläche.

Ach, es ist ein Leid! Wie war das mit der dermatologisch erwiesenen Wirkung? Auf der Homepage von Dado Sens findet sich leider kein Hinweis, wer der Dermatologe war und wer ihn bezahlt hat. Aber 72 Frauen trugen in einem Testzeitraum von vier Wochen das Augenfluid auf und kamen zu einem Ergebnis von 4, 5 von 5 Punkten. Ein paar der Probandinnen waren also nicht zufrieden, gell? Die Frage ist auch: Inwieweit wurden dunkle Augenschatten gemildert (wahrscheinlich, denn das Produkt enthält Glimmer) und inwieweit wurden Schwellungen gemildert?

Die Testpersonen bekamen das Produkt sicherlich unentgeltlich zur Verfügung gestellt, was bekanntermaßen überhaupt keinen Einfluss auf die Bewertung hat. Offen bleibt, wie das Ergebnis der Zufriedenheit ausgesehen hätte, wenn sich die 72 Frauen das Augenfluid hätten selbst kaufen müssen.

15 Milliliter kosten knapp 16 Euro, folglich kosten 100 Milliliter 106 Euro. Aber es reicht ja eine Weile.

Hand und Fuß

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(Diese Produkte habe ich von meinem eigenen Geld ohne externen Auftrag gekauft und ich gebe hier meine persönliche Erfahrung wieder. Sollte ich den folgenden Beitrag aus rechtlichen Gründen trotzdem als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.)

 

 

Aus dem letzten Italienurlaub mitgebracht:

Bottega Verde
OLIVO
CREMA MANI PELLI MATURE
Con olio d’Oliva di Palazzo Massaini

Für reife Haut also und mit Olivenöl aus der Toskana.

Bottega Verde: „Natura Italiana“ aus Pienza in der Toskana, 1972 gegründet, ist spezialisiert auf Kosmetik aus „natürlichen Wirkstoffen“ für Gesicht, Körper und Haare, auch Düfte und Make-up. Laut Aussage auf der Firmen-Homepage Italiens Nummer eins in Herstellung und Handel mit Kosmetika aus natürlichen Wirkstoffen.

Die Angabe auf der Vorderseite der Tube, dass 96% der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind, soll das noch einmal unterstreichen. Diese Art von Angaben sind in letzter Zeit ausgesprochen in Mode und typisch für den üblichen „Werbesprech“: Denn gibt es Inhaltsstoffe, die nicht natürlichen Ursprungs sind? Nein. Der URSPRUNG ist immer natürlich. Was daraus produziert wird, ist eine andere Geschichte.

Die Creme kommt relativ flüssig aus der Tube, und sofort verbreitet sich ihr intensiver Geruch. Auf der Website wird er als „grün, blumig und zart“ beschrieben. Vielleicht kann man jemanden auch mit der Faust zart streicheln – dieser Geruch jedenfalls setzt sich durch. Er ist an sich schön,  jedoch heftig. Neben dem Blumengedöns, das etwas in die Nase sticht, riecht die Shea-/ Karitébutter heraus, die das Ganze zu einem warmen, an weiße Schokolade erinnernden Bild abrundet.

An zweiter Stelle der Inhaltsstoffe nach dem Wasser steht Glyzerin, der Feuchtigkeitsspender Nummer eins in Pflegeprodukten. Olivenöl ist wie zu erwarten enthalten, sogar in mehrfacher Form. Erwähnenswert außerdem Allantoin, welches die Zellregeneration beschleunigen und die Haut geschmeidig machen soll.

Vor lauter Natürlichkeit mussten jedoch jede Menge Emulgatoren eingebracht werden: Cetearyl Alcohol (Nr. 3 der Inhaltsstoffe), Stearic Acid (Nr. 4), Glyceryl Laurate (Nr. 8), Glyceryl Oleate (Nr. 9) und Glyceryl Stearate (Nr. 10).

Die Wirkung der Creme ist sehr gut. Als Handmaske über Nacht angewandt bekomme ich damit trockene und raue Stellen hervorragend in den Griff. Sie pflegt außerdem bestens die Fingernägel, so dass Bruch minimiert wird.

In Deutschland betreibt Bottega Veneta keine Ladengeschäfte. Online ist diese Creme derzeit nicht verfügbar. Meine E-mail-Anfrage wurde hart ignoriert, was ich nicht anders erwartet hätte. Macht aber nichts, denn es gibt noch mehr zu testen.

Dem Verpackungsdesigner ist es zu verdanken, dass ich die folgende Handcreme gekauft habe:

DR. KONOPKA’S
little herbal company
PROTECTIVE
HAND CREAM

Für mich strahlt die Aufmachung eine romantische Art von Natürlichkeit aus, etwas Ursprüngliches, Ehrliches. Einmal das genau, bitte!

Aufgedruckt, wie bei der vorherigen Creme, eine Prozentangabe: 98,9% der Inhaltsstoffe sind natürlichen Ursprungs. Die Kommastelle bringt es, denn hier wurde ganz exakt gemessen oder so ähnlich. Die Creme hat außerdem ein Siegel von Cosmos Natural, gehört somit zur zertifizierten Naturkosmetik. Das Tubenmaterial ist aus beschichtetem Aluminium.

Dr. Konopka’s ist eine Marke der estnischen Firma Eurobio Lab, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Rezepturen eines Apothekers aus Tallinn in modernisierter Formulierung wieder aufleben zu lassen. Dr. Konopka entwickelte und vertrieb vor rund 85 Jahren mit angeblich großem Erfolg in seiner Apotheke Körper- und Haarpflegeprodukte aus natürlichen Ingredienzen. Daher ist die nostalgische Verpackung Programm.

Laut Angabe ist die Creme „für alle Hauttypen“ geeignet. Daraus folgere ich aus Erfahrung, dass sie bei trockener Haut nicht reichhaltig genug ist, und so ist es auch, zumindest im Winter. Nach dem dicken Eincremen vor dem Schlafengehen habe ich am nächsten Morgen raue Stellen an den Fingerkuppen.

An zweiter und dritter Stelle der Inhaltsstoffe stehen, nach dem Wasser, gleich zwei Emulgatoren, nämlich Cetearyl Alkohol und Glycerylstearat. Als pflegende Substanz findet sich Shea-/ Karitébutter. Glyzerin soll das Feuchthaltevermögen der Haut verbessern. Sibirisches Kiefernöl, Himbeersamenöl, Sonnenblumenöl wirken glättend. Lavendelöl soll für Wohlgeruch sorgen, Moltebeerenfruchtextrakt und Vitamin E der Oxidation und dem Ranzigwerden entgegenwirken.

Mit dem Wohlgeruch ist es so eine Sache. Wahrnehmbar sind die Kiefer und der Lavendel, die zusammen eine eigenartige medizinische Anmutung ergeben: Assoziation zu Fluren im Altenwohnheim. Aber man gewöhnt sich daran. Tja.

Bemerkenswert ist außerdem die Farbe der Creme, die aus CI 77007 (Ultramarin), CI 77491 (Eisenoxidrot) und den anderen Salbengrundstoffen gemischt wurde und so ein blassgräuliches Lila ergeben hat, das ziemlich genau der Farbe der Verpackung entspricht. Ein Gesamtkunstwerk fast schon.

Fazit: Wer keine allzu trockene Haut an den Händen hat und auf kräuterig-medizinische Gerüche steht, ist mit der Apotheker-Gedächtniscreme gut bedient.

Von der Wirksamkeit am meisten überzeugt hat mich die

BIOTURM
CALENDULA
SALBE
SENSIBLE HAUT

 

Vermarktet wird die Creme der deutschen Firma Bioturm als „Allwetterpflege für Babys und Kinder“. Ich habe sie, auch wenn ich kein Baby mehr bin, als Handmaske und Fußcreme verwendet. Sie enthält Jojobaöl, das genau genommen kein Öl, sondern ein Pflanzenwachs ist und das vor Austrocknung schützt, außerdem leicht entzündungshemmende Eigenschaften hat. Sonnenblumenöl soll die Haut glätten, Glyzerin und Magnesiumstearat spenden Feuchtigkeit. Der firmenspezifische „Lacto-intensiv Wirkkomplex“, eine fermentierte Molke, soll die Hautflora und den Säureschutzmantel positiv beeinflussen. Als Emulgator und Filmbildner wirkt hier Bienenwachs. Dem beworbenen Calendula- oder Ringelblumenextrakt wird eine wundheilende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Von der Ringelblume hat diese Creme auch ihre gelbe Einfärbung und ihren Geruch. Es sind ansonsten keine Farbstoffe und keine Parfumstoffe zugefügt. Zur Konservierung dient Vitamin E.
Insofern keine Allergie gegen Korbblütler besteht, ist dies eine Creme, die per se für sensible Haut gut geeignet ist.

Aber es gibt ein paar „Bémols“: Durch die gelbe Einfärbung und die Tatsache, dass es sich um eine reichhaltige Creme handelt, die zunächst einen Fettglanz auf der Haut hinterlässt, würde ich die Creme nicht fürs Gesicht empfehlen, außer man wünscht sich diesen Gelbstich. Zum anderen ist der Eigengeruch der Ringelblume recht dominant. Mich hat er nicht sehr gestört, aber mein Partner beschrieb den Geruch so: „eine Mischung aus Gemüse und Kinderkacke“. Witzigerweise sieht der Stuhl von Stillkindern ein bisschen so aus …

Überarbeiten sollte Bioturm meiner Meinung nach die Verpackung. Nachdem die Kunststoff-Tube soweit entleert war, dass ich trotz „Klopfen“ nichts mehr entnehmen konnte, schnitt ich die Tube auf, und siehe da: im Inneren befand sich noch Produkt, das für sechs Tage reichlich Eincremen gereicht hat.

Fazit: Eine Creme, die bei mir ausgezeichnet gegen trockene Haut an Händen und Füßen geholfen hat. Wenn man den Geruch von Calendula-Extrakt abhaben kann, eine Empfehlung.

Ordentlich

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cosnature
NATURKOSMETIK
MED GESICHTS-PFLEGE
NATURSOLE & KAMILLE

 

Durch Zufall bin ich vor kurzem auf die „Natursole & Kamille„- Gesichtscreme der Firma cosnature gestoßen. Nach meinen vorangegangenen Erfahrungen mit Produkten dieser Marke (https://vitabasedowskaja.wordpress.com/2017/08/04/cos-was/) war ich erst etwas skeptisch, wurde aber positiv überrascht.

Die Creme soll eine „beruhigende Gesichtspflege“ mit „hautfreundliche[m] PH-Wert“ sein. Durch das „MED“ im Namen wird angedeutet, dass es sich um ein medizinisches Produkt handelt, welches auch zur Pflege bei Neurodermitis geeignet ist. Besonders hervorgehoben wird auf der Umverpackung der Zusatz von 8% Natursole, also Salz, sogar mit Herkunftsangabe, nämlich aus dem thüringischen Leinetal. Hautberuhigend soll sich außerdem der zugesetzte Kamillenblütenextrakt auswirken. Bereits der Anblick der Kamillenblüte auf der Tube stößt dies vermutlich an.

An pflegenden Inhaltsstoffen finden sich unter anderem: Glycerin, Avocadoöl, Sonnenblumenöl, Jojobaöl, Sheabutter, Nachtkerzenöl und etwas Hyaluronsäure. Die Creme ist parfümiert. Es dominiert ein süßlich-vanilleartiger Geruch mit verhalten kräuterigem Einschlag. Ich meine, die Sheabutter herauszuriechen. Beim Auftrag ist der Geruch zunächst kräftig, er verfliegt jedoch größtenteils nach etwa einer halben Stunde.

Beim Verteilen auf der Haut entstehen großflächig weiße Schlieren, die beim weiteren Einarbeiten verschwinden. Direkt im Anschluss spüre ich meistens ein leichtes Brennen im Bereich der Wangen, das aber rasch wieder abklingt.
Die Haut fühlt sich insgesamt gut mit Feuchtigkeit versorgt an. Es verbleibt ein leicht glänzendes, minimal klebriges Finish, das den Tag über anhält.

Fazit: Eine ordentliche Naturkosmetik-Creme, die für trockene, reife Haut geeignet ist. Die Tube mit 50 Milliliter Inhalt kostet 5 Euro.

Lotium Catti

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BIOTURM
NATURKOSMETIK
WASCHLOTION
EMPFINDLICHE HAUT

INHALT:
Einer der insgesamt 17 Inhaltsstoffe stammt aus kontrolliert biologischem Anbau, nämlich der sogenannte „Lacto-Intensiv Wirkkomplex“, eine im eigenen Haus produzierte fermentierte Molke. Diese ist somit die einzige „Bio“-Zutat in dem Produkt. Trotzdem trägt die Waschlotion das BDIH-Siegel für kontrollierte Naturkosmetik, das vom Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen vergeben wird. Das Siegel darf dann getragen werden, wenn mindestens 60 % aller Kosmetika dieser Marke den BDIH-Standard erfüllen. Somit lässt diese Regelung dem Hersteller etwas „Freiraum“ im Hinblick darauf, was er in seine Fläschchen und Tuben füllt.

Die Waschlotion ist als seifenfreie Reinigung für Gesicht & Körper auf empfindliche Haut abgestimmt. Wie zu erwarten, ist als waschaktive Substanz ebenso kein Sodium Laureth Sulfate zugesetzt, welches zwar über eine gute Waschleistung verfügt, aber die Haut recht stark austrocknet. Stattdessen finden sich hier waschaktive Substanzen auf Weinsäurebasis, Kokos- und Zuckerbasis.

Zur Konservierung dienen Natriumanisat und Benzoesäure. Letztere wird teilweise etwas kritisch gesehen, da sie eventuell hormonell wirksam sein und die Sinnesorgane reizen könne. Eine reizende Wirkung konnte ich persönlich nicht feststellen.

Ein kosmetisches Produkt soll natürlich auch gut riechen, selbst wenn es „bio“ ist, und so nahm Bioturm Bergamottöl, Limonene und Linalool zur Hand, alles natürliche ätherische Öle, und tat sie in die Flasche. Das Ergebnis hat allerdings niemand mehr gecheckt oder wie erklärt es sich, dass diese Waschlotion entfernt nach Katzenurin riecht? Ich habe auf der Liste der Inhaltsstoffe geschaut, aber Lotium catti ist nicht drin. Könnte ja sein, dass es sich hierbei um einen Trend handelt, denn alle Nase (!) lang wird man in den Medien mit „neu entdeckten“ wundersamen Wirksamkeiten meistens exotischer Substanzen konfrontiert. Katzenurin wäre zumindest eine natürlich vorkommende, heimische Ressource, bei der keine Knappheit zu erwarten ist. Oder wäre das Katzenausbeutung und würde dann das BDIH-Siegel aberkannt?

FAZIT:
Nachdem ich mich mit dem Geruch abgefunden hatte, ging es eigentlich. Da es sich um ein „Rinse-off“-Produkt handelt, war der Geruch auch sehr schnell verflogen. Die Waschlotion wird beim Aufschäumen cremig, Waschleistung gut. Meine Haut wurde nicht ausgetrocknet. Für nicht so empfindliche Nasen kann ich das Produkt für die Gesichts- und Körperreinigung empfehlen.

Sensible Haut

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alverde Naturkosmetik
SENSITIV 24H CREME
Bio-Hamamelis
Bio-Kamille

 

Die Creme der dm-Eigenmarke alverde ist seit über 4 Jahren im Sortiment und es gibt bisher keine Anzeichen einer Auslistung, obwohl diese Linie im Regal ganz unten steht. Gäbe es Anzeichen (Preisreduktion), würde ich mir vermutlich noch ein, zwei Tuben davon besorgen.

Sie ist keineswegs etwas übermäßig Besonderes, hat sich bei mir jedoch vor allem im Sommer oder wenn meine Haut aus anderen Gründen gereizt ist, als günstige Nachtcreme aus dem Naturkosmetikbereich bewährt.

Wie immer ist das Marketing-Geblubber auf der Umverpackung gewaltig. Ein Auszug:

„Der Wirkkomplex mit wertvollen pflanzlichen Omega-3-6-9-Fettsäuren und Vitamin E hilft bei regelmäßiger Anwendung, die natürliche Barrierefunktion der Haut zum besseren Schutz vor äußeren Einflüssen zu unterstützen.“

Klingt eindrucksvoll, was? Omega-3-6-9-Fettsäuren gibt es gar nicht. Sie sind entweder 3 oder 6 oder 9. Sonnenblumenöl, Salbutter („Shoreabutter“), Olivenöl und Mangosamen-Butter steuern hier wohl ein paar Omegas bei. In welcher Konzentration sie in der Creme vorhanden sind, bleibt dms Geheimnis. Vitamin E (Tocopherol) wurde hauptsächlich deshalb zugefügt, um das Produkt vor dem Ranzigwerden zu bewahren. Dennoch klingt es immer gut, wenn man mit der Anwesenheit von Vitamin E wirbt.

Hauptsächlich geworben wird aber, wie auf der Packung zu sehen, mit dem Vorhandensein von Hamamelis und Kamille. Kamille soll ja eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung haben, und Hamamelis (oder „Zaubernuss“) wird eine entzündungshemmende, adstringierende und Juckreiz stillende Wirkung zugesprochen. Klasse! Allerdings kommt der Kamillenblütenextrakt erst an Stelle 21 von insgesamt 31 Inhaltsstoffen. Hamamelis hat es sogar nur auf Platz 27 geschafft, noch hinter den Parfümstoffen. Schade eigentlich, aber vorhanden ist eben vorhanden.

Alkohol kommt übrigens an vierter Stelle, daher ist völlig zu Recht zu erwarten, dass es sich hierbei um eine Creme von leichter Konsistenz handelt. Die Geruchskomposition ist, sagen wir einmal „geht so“, aber ich habe mich im Laufe der Anwendung daran gewöhnt.

Fazit: Für die Naturkosmetik-Benutzerin ein solides Durchschnittsprodukt, das in Phasen von Hautempfindlichkeit gut funktionieren kann und das zu einem akzeptablen Preis (3,45 €) gehandelt wird.

Raue Füße

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alviana NATURKOSMETIK
Fußcreme mit Bio-Salbei
trockene, raue Füße

 

Der Werbetext auf der Verpackung dieser Creme verrät nicht, ob sie für oder gegen trockene, raue Füße ist, und das ist auch gut so.
Auf meiner immerwährenden Suche nach der optimalen Fußcreme im Naturkosmetikbereich bin ich auf die Bio-Salbei-Fußcreme von alviana gestoßen. Sie ist im Preis noch vertretbar – 3 Euro für 75 Milliliter – und wird bei Alnatura, Müller und in manchen REWE-Märkten geführt. Außerdem trägt sie das Natrue-Siegel: etwas mehr als ein Drittel der Inhaltsstoffe (9 von insgesamt 28) stammt aus zertifizierter organischer Landwirtschaft, der Rest ist konventionell.

Das (mittlerweile böse) Kokosöl steht an dritter Stelle der Inhaltsstoffe, dann haben wir noch Glycerin, Weintraubenkern-Öl, Sojaöl, Sheabutter, Kakaobutter, Aloe-Vera-Saft, Lackbaumwachs, Ringelblumenextrakt, Sonnenblumenöl und Salbeiblätterextrakt drin. Mit letzterem wirbt das Produkt. Salbei wird ja eine schweißregulierende Wirkung zugesprochen, somit ist es nicht schlecht, etwas von dem Extrakt in eine Fußcreme zu packen (hier an 15. Stelle der Inhaltsstoffe). Natriumlactat (Platz 19) soll helfen, abgestorbene Zellen aus der Hornschicht zu entfernen.

Auf Codecheck kann man in der Community lesen, dass die Creme „wunderbar nach frischem Salbei“ duftet. Dem ist nicht so! Allen Leuten, die dieser Aussage zugestimmt haben, wäre zu raten, einmal ein frisches Salbeiblatt zwischen den Fingern zu reiben und daran zu schnuppern. Dennoch riecht die Creme beim Auftrag angenehm frisch-kräuterig, aber auch deutlich alkoholisch. Sechs der Inhaltsstoffe dienen hier der Parfümierung. Davon wird Citral als bedenklich für Kontaktallergiker eingestuft. Ich persönlich hatte kein Problem damit.

Kommen wir zum Alkohol: Damit niemand auf die Idee kommt, diese leckere, leckere Creme zu essen, wurde er hier in der vergällten Form (Alcohol denat.) eingebracht. Nein, das ist natürlich nicht der Grund. Alkohol wird in Deutschland besteuert und die ungenießbar gemachte Variante, welcher sogenannte Vergällungsmittel zugesetzt wurden, ist im Preis günstiger als reiner Alkohol. Eigentlich würde man gerade in einem Bio-Produkt keinen denaturierten Alkohol erwarten, oder?

Denaturierter Alkohol steht bei dieser Fußcreme nach Wasser an zweiter Stelle, dementsprechend leicht ist die Konsistenz des Produkts: gut zu verteilen und es zieht schnell ein. Wer ein Problem mit trockenen, rauen Füßen hat, wird jedoch nach ein paar Tagen Anwendung merken, dass sich ziemlich schnell wieder Hornhaut an den Kanten der Fersen nachbildet. Die Creme hilft diesbezüglich überhaupt nicht.

FAZIT: Wer KEIN Problem mit trockenen, rauen Füßen hat und gerne eine Creme mit einem schön blühenden Salbeizweig auf der Verpackung benutzen möchte, wird Freude an diesem Produkt haben.

Lass die Sonne (nicht) rein

Standard

alverde NATURKOSMETIK
SONNENBALM GETÖNT
LSF 20 MITTEL HAUTTYP HELL

Die Idee ist gut, die Durchführung – na ja. Hier wollte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: ein Produkt aus der zertifizierten Naturkosmetik, das wasserfest ist, Sonnenschutz mit mineralischem Filter bietet und zusätzlich eine Tönung enthält, um den sogenannten „Weißel-Effekt“ auszugleichen.

Als mineralische Filter kommen Titanumdioxid und Zinkoxid zur Anwendung. Sie bilden eine Schutzschicht auf der Hautoberfläche, die das Sonnenlicht streut, absorbiert und so am Eindringen in die Haut hindert. Ärgerlicher Minuspunkt bei der Anwendung generell ist jedoch, dass diese Mineralien auf der Haut als weißer Schleier sichtbar sind, besonders durch Schwitzen, was im Sommer schon mal vorkommt. Um den „Weißel-Effekt“ zu minimieren, ist in manchen Cremes, so auch in dieser, Titaniumdioxid in Nanopartikel-Größe enthalten; nicht unumstritten, da nicht abschließend geklärt ist, ob Nanopartikel die Hautbarriere durchdringen und im Körper Böses anrichten können.

Die Tönung in dieser Creme könnte einen beigen Schleier des Vergessens darüber legen. Könnte. Aber ach, leider nein. Zwei Gründe sprechen dagegen: Das Beige hat einen grauen Unterton und die Konsistenz der Creme betont außerordentlich alle Unebenheiten und Fältchen im Gesicht. Drittens: Die Creme ist abstoßend parfümiert. Wer auch immer diesen Geruch verbrochen hat, gehört auf eine Schulung geschickt.

Fazit: Es ist davon auszugehen, dass dieses Produkt Ende der Saison bei dm aus dem Sortiment fliegt.

 

Ist folgende Creme vielleicht eine Alternative?

Balea MED
ULTRA SENSITIVE
ANTI-FALTEN TAGESCREME

Sie soll besonders hautverträglich und auch noch gegen Falten sein, hat aber nur einen Lichtschutzfaktor von 15. Wir haben hier einen Vertreter des Typus „chemischer UV-Filter„: Ethylhexyl Salicylate, Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid und Ethylhexyl Triazone nehmen die energiereiche UV-Strahlung auf und wandeln sie in Wärmestrahlung um.
Cremes mit chemischem UV-Filter hinterlassen keinen weißen Schleier auf der Haut, stehen aber in der Kritik, weil nicht auszuschließen ist, dass sie eine hormonelle Wirkung haben können. Daher wird allgemein empfohlen, bei Kindern nur Sonnenschutzmittel mit mineralischem Filter anzuwenden. Wir alte Schachteln hingegen freuen uns über ein wenig mehr Hormone…

Die Creme brennt weder auf der Haut noch in den Augen, ist leicht in der Konsistenz und daher auch als Make-up-Unterlage geeignet. Sie ist kein naturkosmetisches Produkt und die enthaltenen Öle sind zum Teil synthetisch. Auf Parfümierung, Parabene und Farbstoffe wurde für bessere Hautverträglichkeit verzichtet. Geruchlos ist die Creme allerdings nicht – ihr entströmt der typische Geruch, den Cremes mit chemischem UV-Filter haben.
Konserviert ist sie unter anderem mit Tetrasodium EDTA.

Fazit: Von meiner Seite eine halbherzige Empfehlung, weil ich die Creme trotz guter Verträglichkeit im Verdacht habe, bei mir die Bildung von Milien (Hautgrieß) zu begünstigen.

 

Vielleicht doch lieber was aus der Apotheke:

VICHY
SLOW ÂGE
SPF 30

Auf deutsch: „langsamer Arsch„, hehe. Na ja, dass Sonnenschutz die Hautalterung verlangsamt, ist ja inzwischen ein alter Hut, aber Vichy macht gleich ein Produkt mit accent circonflexe daraus: eine sehr wohlduftende Creme mit vielen bösen Sachen drin, wie gewohnt.

Auch wenn es sich hier um ein Produkt mit chemischem UV-Filter handelt (Octocrylene, Homosalate und Ethylhexyl Salicylate) – man riecht nix davon (dank Triethanolamine). Es riecht einfach nur kräftig frisch-blumig dank der gekonnten Parfümierung.
Silikon darf nicht fehlen (Dimethicone, Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer und Dimethiconol), dann wird die Haut schön glatt.
CI 17200 / RED 33 (Azofuchsin), ein Farbstoff, musste noch mit rein. Konserviert ist die Creme unter anderem mit Disodium EDTA.

Fazit: In der kurzfristigen Anwendung habe ich wirklich gar nichts auszusetzen an der Creme: herrlicher Duft, Lichtschutzfaktor 30, gute Hautverträglichkeit, und sie brennt mir nicht einmal in den Augen wie bisher ALLE Cremes von Vichy. Laut Packungsaufschrift soll man bei der Anwendung die Augenpartie aussparen, denn es gibt aus der Reihe eine extra Augencreme, die schließlich auch verkauft werden soll.
Ob ich mir die Creme in der Originalgröße kaufen würde (regulärer Preis: € 29,90)? Ich schwanke. Vermutlich ist mir dafür meine Haut zu kostbar.

 

Haftungsausschluss (aus anhaltendem, allseits hysterischem Anlass): Zwei dieser Produkte habe ich ohne externen Auftrag von meinem eigenen Geld gekauft, bei einem Produkt handelt es sich um eine kostenfreie Probegröße. Ich vertrete hier meine persönliche Meinung. Sollte ich diese Rezension aus rechtlichen Gründen als „Werbung“ kennzeichnen müssen, tue ich dies hiermit.