Dreimal zertifizierte Naturkosmetik, dreimal für trockene Haut, dreimal gut hautverträglich. Zwei Cremes „für alles“ und eine Bodylotion. Zwei Nachkaufprodukte, eines nicht.
Die „Skin Food“ Hautcreme für trockene, raue Haut von WELEDA: eine sehr reichhaltige Creme, die, wenn man sie großzügig aufträgt, ein anhaltend fettiges, glänzendes Finish auf der Haut hinterlässt – Sonnenblumenöl, Wollwachs, Mandelöl, Bienenwachs und Glyzerin sorgen dafür. Das bedeutet, selbst bei trockener Gesichtshaut ist es ratsam, die Creme insgesamt nur dünn oder nur punktuell an rauen Stellen aufzutragen. Auch meine Füße habe ich damit eingecremt; dafür war sie okay, doch bisher konnte in puncto Wirksamkeit noch nichts die „Repair Fußcreme“ von BIOTURM schlagen (siehe https://vitabasedowskaja.wordpress.com/2018/02/18/sing-halleluja/ ).
Sehr besonders an der WELEDA-Creme ist ihr Geruch: Auszüge von Stiefmütterchen, Rosmarinblättern, Kamillen- und Ringelblumenblüten ergeben einen speziellen Mix, der für mich eindeutig nach Maggi-Kraut, also Liebstöckel riecht. Grün ist die Tube und sehr „grün“, herb-würzig riecht das Produkt. Am Anfang hat sich in mir etwas dagegen gewehrt, auf der Haut nach Maggi zu riechen, aber nach dem Auftrag verändert sich der Geruch allmählich, und wie immer gewöhnt man sich im Laufe der Benutzung an den Duft. Mittlerweile kann ich ihm sogar etwas abgewinnen.
Die Tube enthält 75 Milliliter und wird für 6,25 € bis 9 € gehandelt.
Die Hautschutz-Salbe der Firma BIOTURM ist ebenso eine „Für-alles“-Creme bei trockener Haut. Hier wird auf die glättende Wirkung von Sonnenblumenöl, Sheabutter und Jojobaöl gesetzt. Glyzerin, Panthenol (Provitamin B5) und Urea (Harnstoff) sollen das Feuchthaltevermögen der Haut verbessern. Außerdem ist der für BIOTURM besondere „Lacto-Intensiv Wirkkomplex“ enthalten, eine fermentierte Molke, in der „Milchproteine und Milchzucker zu Aminosäuren, Milchsäure und deren Salzen abgebaut“ werden, welche ihrerseits den Säureschutzmantel der Haut normalisieren sollen, so lautet es auf der Firmen-Website.
Nach der Anwendung der Creme merkt man sofort, dass hier der Fokus auf der Hautdurchfeuchtung liegt, denn das Finish ist nicht ölig, sondern feucht-klebrig, wie bei vielen Hautpflegeprodukten, die Urea enthalten. Ich habe die Salbe als Nachtcreme verwendet und als solche hat sie sehr gut funktioniert: meine Haut fühlte sich am nächsten Morgen glatt und weich an, nun ja, was man in meinem Alter noch als „glatte Haut“ bezeichnen kann.
Die Creme enthält kein Parfum. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nach nichts riecht (wie riecht eigentlich „nichts“?), sondern ihr entströmt ein alkoholischer, leicht vergorener Geruch, der sich nach dem Auftrag schnell verflüchtigt. Alkohol steht auf der Liste der Inhaltsstoffe an siebter Stelle. Möglicherweise hat der „Lacto-Intensiv Wirkkomplex“ ebenso einen leichten Eigengeruch.
Da sich der Geruch sehr schnell „in Luft auflöst“, bin ich froh, dass der Salbe keine Parfumstoffe zugesetzt wurden, denn diese bergen immer ein weiteres Allergierisiko. Bei mir auf jeden Fall.
Leider sind Komponenten enthalten, die aus Palmöl gewonnen werden: Glyceryl Stearate Citrate und Polyglyceryl-3 Stearate.
Vielleicht eignet sich die Hautschutz-Salbe auch als Foundation Primer. Ich werde berichten.
50 Milliliter kosten um die 9 Euro.
Das dritte Produkt ist relativ neu bei dm eingezogen: die livvegan „enjoy“ BODY CREME für trockene Haut der Firma HEJ ORGANIC aus Dortmund. Von der Firma hatte ich vorher noch nie gehört. Sie vertreibt ihr kleines Sortiment aus drei Sorten Duschgelen und Body Lotions „made in Germany“ exklusiv bei dm.
Zunächst zum Produktnamen: Wenn mir als Sprachwissenschaftlerin ein Produkt einen Gefühlszustand suggerieren will („enjoy“ und „fühl dich wie neugeboren“), bin ich schon einmal skeptisch, aber gut. Die Inhaltsstoffe lasen sich recht vertrauenerweckend und reiner Alkohol ist keiner drin, also gekauft.
Sheabutter, Färberdistelöl, Glyzerin, Aprikosenkernöl, Arganöl, Hanföl, Mangobutter, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Squalan und Lackbaumwachs wollen mich hier pflegen, und die Verträglichkeit ist gegeben. Allerdings verbleibt nach der Anwendung selbst bei meiner trockenen Haut ein öliger Film, der noch viele Stunden zu spüren ist.
Was mir bei dieser Lotion am wenigsten gefällt, ist der Geruch – wenn der enjoyment sein soll, oje, oje. Es ist ein undefinierbares Mischmasch, am ähnlichsten dem berüchtigten (!) „Bio-Laden-Geruch“. Ist euch schon aufgefallen, dass es in Bio-Läden immer gleich riecht? Man geht rein und bääm weiß man, in welchem Universum man kreist. Ich kaufe ja oft in Bio-Läden, aber auf den Geruch, der dort wabert, könnte ich ohne Probleme verzichten.
Fazit: Eine Bodylotion, bei deren Komposition und Parfümierung sich die Firma keine besondere Mühe gegeben hat – oder sind jegliche Ansprüche überzogen, weil auf der Verpackung „vegan“ steht?
125 Milliliter kosten knapp 4 Euro.