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Ein Loch ist im Duschgel

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Duschen tun die Leute immer – kleine Anlehnung an einen Spruch von Konrad Adenauer. Im Gegensatz zum Original („Kinder bekommen die Leute immer“), stimmt mein Satz wohl. Daher ist es den meisten Leuten vermutlich egal, wieviel Duschgel sie verwenden.

Mir aber nicht. Ich finde es ärgerlich, wenn die Flasche so konzipiert ist, dass man das Produkt beim Entnehmen nicht richtig dosieren kann und alles herausschwappt. Ist so eine Flasche dummes Design oder schlaues Design?

 

   

 

Das Duschgel „Frisch macht lustig! – Pflegedusche Bio-Matcha/ Limette“ der Firma Dresdner Essenz ist ein von Natrue zertifiziertes Naturkosmetikprodukt. Als waschaktive Substanzen enthält es Coco-Glucoside und Sodium Coco-Sulfate. Tatsächlich sind auch Teeblätterextrakt und Limettenschalenöl drin. Die Geruchskomposition ist nicht besonders ausgefeilt, aber okay.

Ausgezeichnet finde ich die Funktionalität der Verpackung – nicht nur, dass die Tube auf dem Kopf steht, was eigentlich bei allen Duschgelen selbstverständlich sein sollte – sondern die Lochkonstruktion. Erstens ist das Loch ziemlich klein (links im Foto). Zweitens: Wenn man die geöffnete Tube mit Loch nach unten hält, passiert gar nichts – kein Produkt fließt heraus. Drückt man auf die Tube, kommt genau so lange Produkt, wie die Tube gedrückt wird. Lässt man los, hört das Produkt sofort auf zu fließen. Das ist gut durchdacht und funktioniert top! Ich habe Freude an so etwas!

Ziemlich dämlich ist leider die Flaschenform der Handseife „Eine Hand wäscht die andere! – Bio-Orange / Yuzu“ von Dresdner Essenz, obwohl ich das Produkt selbst gut finde. Ein Duschgel ist es zwar nicht, aber mild reinigt es trotzdem: mit Coco-Sulfate und Lauryl Glucoside. Der Duft ist hier meiner Meinung nach recht gelungen. Neben dem auf der Flasche beworbenen Süßorangenextrakt (Yuzu) sind noch weitere Duftstoffe enthalten, unter anderem Menthol. Diese beiden Komponenten treten dominant hervor.

 

Auf dem Foto sieht man jedoch, was das Problem ist: Nach der Produktentnahme bleibt von den nassen Händen eine Wasserpfütze auf dem Flaschenrand stehen. Warum hat man keine Flasche in Zäpfchenform gewählt, so dass das Wasser abfließen kann? Wäre viel sinnvoller gewesen.

Eine andere, vielleicht politisch inkorrekte Frage stellte mir mein Partner: „Warum hat Dresdner Essenz diese Seife eigentlich in ein braune Flasche gefüllt“? Ich stutzte. Ist die Bemerkung eine Gemeinheit? Na ja, wie Hape Kerkeling einst sagte: „Witzischkeit kennt keine Grenzen, Witzischkeit kennt kein Pardon.“ Eins zu null im Witzischkeits-Battle zwischen meinem Partner und mir. Im Nachhinein fiel mir ein: „Die Flasche ist aber nur hellbraun.“

Kommen wir endlich zum kleinen Marseilläser, LE PETIT MARSEILLAIS in der Duftrichtung Verveine & Citron. Hierbei handelt es sich um ein konventionelles Kosmetikprodukt, das auf die starke Reinigungskraft von Sodium Laureth Sulfate setzt. Bei trockener, empfindlicher Haut ist also ein bisschen Vorsicht geboten. Ich habe mir letztes Jahr in Belgien dieses Duschgel gekauft, weil ich den Geruch sehr besonders fand und mich die „Exotik“ dieser in Frankreich sehr etablierten Kosmetikmarke ansprach. Seit neuestem hat unser aller dm-Drogeriemarkt fünf Duschgele von LE PETIT MARSEILLAIS mit ins Programm genommen; wir können daher gespannt sein, wie gut der Verkauf läuft.

Bei Verveine & Citron ist neben Parfum ein Auszug aus Eisenkrautblättern (Verbena) und Zitronenschalenöl enthalten: ein herb-zitrischer Geruch, der ebenso für den Mann im Haushalt passt. Weil die Flasche gelb ist, muss das Produkt natürlich auch gelb sein und das wurde mit dem Farbstoff CI 19140 (Acid Yellow/ Tartrazin) erreicht. Allergiker also: Obacht!

Gestört hat mich das Loch, siehe oben ganz rechts. Es ist unverhältnismäßig groß, und so kommt das recht dünnflüssige Duschgel einfach so rausgeschwappt, ob man will oder nicht. Ich will nicht. Mit dem kleinen Marseilläser muss ich glaube ich Schluss machen.

Nicht Schluss mache ich natürlich mit meinen Fahrten nach Belgien. Diese lohnen sich nicht nur wegen Bourjois, Physicians Formula, Rimmel London und The Balm, die es im Drogeriemarkt „di“ zu kaufen gibt, sondern auch wegen des belgischen Klosterbiers und, à la première place, der Törtchen:

 

Wie man sieht, wird in Belgien Kuchen mit Messer und Gabel gegessen, was eigentlich viel sinnvoller ist als nur mit Gäbelchen, oder? Verspeist haben wir die essbaren Kunstwerke in einem Salon de Thé namens JeanPierre. Er befindet sich im Zentrum von Lüttich (Liège) in der Rue Saint-Gangulphe, 13-15, direkt an der Place Saint-Étienne, hinter Inno. Dieser Laden hat erst vor kurzem aufgemacht: sehr geschmackvoll eingerichtet, herzliche, entspannte Atmosphäre, in der man sich mit Blick auf den Platz draußen in aller Seelenruhe Süßigkeiten einverleiben kann. Was zählt da noch der Ärger über das zu große Loch?